Die zentralen Fragen
Was ist Motivation ?
Und welche Rolle spielt dabei „das Motiv“ ?
„Welche Motive gibt es?“ und
„Welches Potenzial zur Motivation wohnt diesen Motiven inne, d.h. wie stark sind diese Motive generell ansprechbar?„
Der Blick über den Tellerrand
Andere Analyseverfahren, die auch das Wort „Motiv“ im Namen trugen, stellten sich bei genauerer Betrachtung als ungenau heraus, da sie fragten „Was ist Dir wichtig?“ und nicht „Was bringt Dir Freude?“.
Statt nach Motiven wurde nach Werten, manchmal Zielen und ab und an auch mit leicht emotionalen Fragestellungen nach Motiven gefragt – kurzum im Ergebnis entstand oftmals eine Gemengelage, deren Aussagekraft und Wirksamkeit deutlich höher sein könnte. Mehr hierzu finden Sie unter Unterschiede.
Diese Erkenntnisse und der Wunsch ein Verfahren zu entwickeln, dass Motive deutlich genauer erfassen kann als herkömmliche Verfahren ( und wissenschaftlich fundiert ist ) kombiniert mit einer hohen Entwicklungs- und Anwendungserfahrung im MPAteam führten im Frühsommer 2012 zur Idee zusammen mit Frau Dr. Susanne Steiner ( bis Ende 2013 am Lehrstuhl für Motivationsforschung der TU München ) ein neues System zu entwickeln – das Projekt MotivationsPotenzialAnalyse MPA war geboren.
Entwicklung der Motive & Motivdefinitionen
Die Big-3 nach McClelland
Basal-Motiv aus den „big three“ von McClelland
Einige hieraus abgeleitete & differenzierte Motive der MPA
Status: Streben nach öffentlicher Achtung der eigenen Person
Dominanz: Streben nach dem Gewinnen[/dropshadowbox]
Die „big three“ sind auf einem sehr hohen Abstraktionslevel formuliert, so dass die Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass eine individuellere Auseinandersetzung auch eine deutlich differenziertere und „filigranere“ Herangehensweise sinnvoll und notwendig macht.
Aus diesem Grund wurden im Rahmen der Grundlagenarbeit aus den „big three“ ebenfalls noch abstrakte – aber schon deutlich konkretere – Motive abgeleitet.
Motive & Traits
Ob sich die Disposition auswirkt, hängt von den jeweiligen äußeren und inneren Bedingungen ab. Disposition als theoretisches Konstrukt beschreibt die mehr oder minder große Wahrscheinlichkeit, dass sich die Person in ähnlichen Situationen erneut so verhalten wird.
Wenn ein Mensch eine bestimmte Persönlichkeitseigenschaft hat, ist die Überlegung zulässig, dass diese Eigenschaft nur existiert, weil es für ihn in unterschiedlichen Situationen ein Motiv oder Motive auf die er zurückgreift, so dass diese Verhaltensbereitschaft entsteht. Es liegt eine Korrelation zwischen Motiven und „traits“ vor.
Costa und McCrae teilen die „Traits““ in die so genannten „big five [icon name=icon-globe]“ Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit auf.
In der Testentwicklung wurden die „big three“ mit den „big five“ dahingehend verglichen, ob eine Korrelation erkennbar ist. Aus diesem Vergleich ergab sich die Erkenntnis, dass Korrelationen der „big three“ mit den „big five“ zu großen Teilen nachweisbar sind, gleichzeitig das Konstrukt der Motive und Definitionen ergänzt werden muss.
So ist z.B. aus der „big five“ – Disposition „Offenheit für Erfahrung“ das MPA Motiv „Abwechslung : Streben nach neuen Erfahrungen“ entstanden.
Sämtliche Motive und Definitionen wurden in mehreren Testreihen auf Ihre Trennschärfe hin überprüft um hieraus 26 fachlich legitimierbare Motive als Grundlage für die MPA zu gewinnen. Eine vollständige Liste der in der MPA verwandten Motive und Definitionen finden Sie hier.
Besonderheit der Testkonstruktion
Durch die abstrakte Formulierung des für die Ansprechbarkeit eines Motives geltenden Bezugsrahmens bzw. Kontextes, wird ermöglicht, dass dieses Angebot an individuelle Erfahrungen „andocken“ kann.
Der grundsätzliche Bezugsrahmen wird durch die Verwendung des Wortes „Situation“ geschaffen, das Angebot, eine abstrakte Handlung in dieser Situation emotional zu bewerten steht in Verbindung mit der Definition eines Motivs. Aus der Motivdefinition erhält der Kontext seine Bedeutung. Dieses Vorgehen reflektiert durch seine Aufforderung zu emotionalen Bewertung eine neurowissenschaftliche begründete Entscheidungsbildung.
Damit sind die Fragen innerhalb der MPA wie folgt aufgebaut :
Bestandteil der MPA – Frage | Hintergrund |
---|---|
Situationen, die mir die Möglichkeit bieten, … | Abstrakter Bezugsrahmen, der von jedem Teilnehmer konstruktivistisch ( d.h. aus seiner Erfahrungswelt ) selbst gefüllt wird |
… Risiken einzugehen, … | Formulierung einer konkreten Handlung, die aus einem angeregten Motiv erfolgt |
… empfinde ich … | Neurowissenschaftlich begründete emotionale Bewertung |
… ganz allgemein als … | Fortsetzung des kontextlosen Bezugsrahmens |
… überhaupt nicht anregend bis … sehr anregend |
Emotionale Bewertung auf 6-stufiger Likertskala, die wiederum die individuelle Bewertung durch den Teilnehmer ermöglicht |
Der Vorteil dieser Fragekonstruktion liegt darin, dass einerseits Motivation als das, was sie ist, eine Erregung, abgefragt wird und somit eine neurowissenschaftlich begründete Bewertung auf einer Likert Skala möglich ist.
Statement aus der Wissenschaft
[…] Ich bin nach wie vor begeistert von der MPA. Ein sehr gut durchdachter Ansatz die Motivation bzw. die Motivatoren und deren Motivationspotenzial von Individuen zu erfassen. […]
[…] Im Vergleich zu in der Wissenschaft üblichen bildgestützten Verfahren zur Erfassung von Motiven gelingt der MPA ein hervorragender Spagat zwischen fundierter Motivmessung und ökonomischer Anwendbarkeit in der Wirtschaft. Sowohl die Bearbeitung als auch die Auswertung erfolgen computergestützt und sind sehr ökonomisch. […]
[…] Durch die besondere Art der Itemformulierung und die Messmethodik erfasst die MPA Motivationspotenzialen wesentlich exakter als viele andere Fragebogenverfahren, welche sich der Erfassung von Motiven, Werten, Zielen und Absichten widmen. An dieser Stelle ist insbesondere die konstruktivistische Fragetechnik zu bemerken, die zu einer signifikant höheren Messgenauigkeit und weniger Antwort-Verzerrungen bei der Bearbeitung führt. […]
Erfahren Sie mehr in den ausführlichen wissenschaftlichen Bewertungen durch Frau Dr. Steiner ( 2013 : Lehrstuhl für Psychologie der TU München ).