Die MPA ist ein konstruktivistisches Verfahren, d.h. die individuelle Auswertung kann nur durch die Person selbst erfolgen, d.h. wie genau diese Person ihr Motivationspotenzial auch auslebt. Hierbei spielen auch die Wertestruktur und natürlich der Lebens- und Erfahrungshintergrund eine wichtige Rolle, so dass auch diese in eine Auswertung mit einbezogen werden müssen. Somit ist ein „Vergleich“ mehrerer Profile was die Stärke des Motivationspotenzials angeht durchaus möglich – erst die individuelle Interpretation zeigt dann aber, ob sich ähnliche Motivstärken auch in ähnlichem Verhalten zeigen.
Menschen, die nach Anerkennung streben müssen nicht zwangsläufig auch die Lust am Gestalten haben ( um diese angestrebte Anerkennung zu erhalten ), sondern nutzen möglicherweise eine Vielzahl von Verhaltensweisen. Wenn eine Person allerdings nach Anerkennung anderer strebt UND die Lust am Gestalten hat, so wird die MPA auch genau dies zeigen, d.h. die Person hat entsprechende hohe Werte bei der Lust am Gestalten UND dem Streben nach Anerkennung.D.h. die MPA misst hier nicht unscharf, sondern spiegelt genau diese Aspekte so wider.
Die Antwort lautet ja. Die Motivforschung hat in vielen Studien belegt, dass implizite Motive in ihrer „Reinform“ nur mit Verfahren, die auf Bildern ( TAT / PSE [icon name=icon-globe] ) oder Reaktionszeiten ( IAT [icon name=icon-globe] ) basieren, erfasst werden können. Diese Verfahren werden aufgrund diffiziler Anwendbarkeit und Ökonomie nur selten in der Praxis angewendet.Klassische fragebogenbasierte Verfahren haben in der Vergangenheit oftmals Gemenge aus expliziten Motiven, Werten und Zielen erfasst. Die neuartige emotionsbasierte und fokussierte Fragebogentechnik der MPA erlaubt eine für die Praxis bestmögliche Annäherung an implizite Motive. Explizite Motive werden in der Wissenschaft auch oftmals als Werte bezeichnet – diese können mit einem speziell zur MPA zugehörigen Werteset zusätzlich gezielt und umfassend ermittelt werden.
Einige andere am Markt befindlichen Systeme versuchen über die Abfrage von sehr konkreten Aspekten Rückschlüsse auf das möglicherweise dahinter liegende Motiv zu ziehen. So werden Sie beispielsweise nach Ihrer Einstellung zu Sport gefragt – aus Ihren Antworten wird jedoch geschlossen, dass weil Sie gerne Sport treiben auch ein starkes Motiv „Körperliche Aktivität“ haben. Dies kann zutreffen – muss es aber nicht. Wie sehen Sie den Aspekt „Sport“ wenn Sie vielleicht eine persönliche Herausforderung haben um bspw. beim Laufen eine gewisse Zeitmarke zu unterschreiten ? Oder einfach die Leute beim Sport mögen – und die gemeinsame Zeit dort genießen ?Um genau diese Unschärfen zu reduzieren, fragt die MPA sehr fokussiert wie anregend Sie Situationen wahrnehmen, in denen Sie sich körperlich betätigen können. D.h. es bleibt Ihrer persönlichen Interpretation überlassen, ob Sie in diesem Moment an Gartenarbeit, den Fußweg zur Arbeit, den Gassigang mit dem Hund – oder eben auch das Fitnessstudio verstehen. Durch diese Herangehensweise misst die MPA genauer das Motiv um was es geht. Starke Zustimmungen aber auch Ablehnungen zu konkreten Aspekten wie „Sportstudio“, die ein Ergebnis tendentiell verzerren werden dadurch reduziert.
Damit ein Motivationspotenzial „gezündet“ werden kann, sind entsprechende Anreize notwendig. D.h. wenn ein Unternehmen weiß, welche „Anreize“ eine bestimmte Position liefern kann, ist es durchaus möglich ein entsprechendes motivationales „Sollprofil“ zu erstellen. Dabei kann es jedoch nie ein „Idealprofil“ geben, da die menschliche Persönlichkeit hier zu vielschichtig ist. Beruflicher Erfolg wird jedoch umso wahrscheinlicher, je besser die individuellen Motivationspotenziale zu den Anreizen der jeweiligen Stelle passen.
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